Hast du die Möglichkeit in dein Kissen gestickt? Wir sind zahm geworden. Domestiziert. Die Sätze brechen auseinander, als ob wir niemals gesprochen hätten. Wo steht es geschrieben, dass wir die Möglichkeit lagern müssen, damit wir später einen Traum haben, an den wir uns erinnern können? Wer rechnet nach, wie lange wir wo bleiben und ob wir die Tage zählen? Warum schlafen wir nicht einfach, wenn wir müde sind? Hast du die Möglichkeit bereits gekocht und war sie ein schlechtes Rezept? Wer sagt, dass wir jemals besser werden, wenn wir noch nie gut waren? Wir wollten niemals stolpern und haben nicht gemerkt, dass wir straucheln ohne hinzufallen. Als ob der Boden immer Asphalt wäre, als ob es darunter keine Erdschichten zu untersuchen gäbe, als ob es kein Wasser gäbe. Dabei wäre das Stolpern doch nur ein Kopfsprung, ein Eintauchen. Verstehen in einem anderen Element. Haben wir jemals ein Feuer gemacht und eine Möglichkeit verbrannt, weil wir eine bessere im Köcher hatten? Hast du die Möglichkeit als Verführerin entlarvt, weil sie ihre Konsequenz verschweigt? Wir sind konsequent geworden im Vermeiden von Konsequenzen und haben Unentschlossenheit mit Bescheidenheit verwechselt. Wir haben gesagt, wir wollen uns niemals verkaufen. Verkauft haben wir nichts. Wir haben die Welt draussen gelassen und uns unserem Gehirn überlassen, das eine Welt nach unseren Gesetzen erschuf: Möglichkeiten, die nur für uns existierten. In unserem System eingebaut: Die Negation. Wir haben die Möglichkeit Geduld genannt. Wir haben die Möglichkeit Gelassenheit getauft. Wir haben uns gegenseitig im Traum bestohlen. Wir haben gesagt, wir wollen immer ehrlich zueinander sein. Belogen haben wir uns selbst. Unser Vertrauen hat sich aufgebraucht, weil wir auch das Vertrauen Möglichkeit genannt haben.
Wir haben uns unsere eigene Unmöglichkeit geschaffen.