Fragmentarisch

Dass die Gedanken heute noch zusammenhängen, das ist schon eine Kunst. Nicht umsonst zelebriert die zeitgenössische Kunst zurzeit das Happening. Happening kommt von Häppchen. Die Künstler haben erkannt, dass Kunst heute häppchenweise serviert werden muss, weil die Verdauung der Kunstkonsumenten schlecht funktioniert. Nur 2% der Schweizer Bevölkerung gehen mindestens sechs Mal im Jahr ins Museum, wie kürzlich eine Umfrage der Coop Zeitung ergab. Die 2% müssen also eine Unmenge an Kunst verdauen, trotz mundgerechten Portionen. Mundgerecht ist übrigens auch die Rezeption: Zeitgenössische Kunst ist vorzugsweise „flüchtig” und „fragmentarisch“. Möglicherweise ist die zeitgenössische Kunst an sich bereits schwer verdaulich, was ich hiermit keinesfalls behaupten möchte.