Gedankenwetter

Eine wichtige Rolle, um erfolgreich seine Ziele zu verwirklichen, spielen die Gedanken. Sie sind es, die uns antreiben oder blockieren. Zeit also, eine Gedankenwetterstation zu errichten. Man benötigt dazu einen Ausschnitt des Himmels, am effizientesten gestaltet sich der Blick in den Himmel vom Schreibtisch aus. Bevor man sich ans Tagwerk macht, stellt man sich vor, der aktuell vorherrschende Gedanke würde als Kerosinspur am Himmel erscheinen. Was für Wolken würden sich daraus bilden? Gerade Schreiberlinge können nun damit beginnen, mit dem Gedanken zu arbeiten, ihn zu optimieren. Falls sich unproduktive Gedanken mit flauen Gefühlen mischen, empfiehlt sich eine kleine Meditation.

(Heute erscheinen keine Kerosinspuren am Himmel. Warum waren es gestern so viele? Schachbrettartig geflogen. Wäre eventuell das Schachspiel eine neue Herausforderung für mich? Spielen die Piloten Schach am Himmel? Könnte ich dadurch meinen Geist weiten? Durchs Fliegen, durchs Schach oder durchs Himmelschach? Oder rührt meine Schreibvorsicht, um sie nicht vorschnell als Blockade zu verunglimpfen, eventuell von einem zu weiten Geist? Ziemlich forsch, eine solche Selbsthypothese! Die hält aber auch etwas viel auf sich! Ist das wahr, halte ich etwas viel auf mir? Ach, das Gegenteil davon ist doch wahr!)

Die übertriebene Strenge (Kritiksucht) sich selbst gegenüber, ist übrigens nichts anderes als eine Form des Narzissmus‘. Sie hat uns demnach nicht zu interessieren. Wer erfolgreich sein will, der ist per definitionem toll, ohne daraus einen Kult ableiten zu wollen oder er ist ein glockenloser Glockenturm.

Wenn es regnet, wird man nass, es sei denn, man träg Hut und Regenjacke. Gerade in Zeiten der Niederlage, und die kommen so sicher wie das „Comment ça va“ der Welschen, ist es wichtig, eine Katze zu haben, die ab und zu über die Tastatur huscht, und mit ihren Pfötchen Sonderbefehle erteilt. Will ich damit sagen, dass Katzen Regenjacken sind? Das nicht: Aber ein Text, der nicht schnurrt, ist so viel wert wie ein Nagel ohne Kopf. Und auf die Frage, wie es uns geht, müssen wir stets gewappnet sein: „Ich gedeihe“, lautet hier die richtige Antwort.